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Asamoah stärkt Trainer Cinel den Rücken

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Gerald Asamoah, Gerald Asamoah
Gerald Asamoah, Gerald Asamoah Foto: Tim Cordes

Schalkes U23-Manager Gerald Asamoah nimmt Stellung zur sportlichen Lage seiner Mannschaft, die den eigenen Erwartungen nicht gerecht wird.

Dass es kein Spaziergang für die Schalker U23 durch die Oberliga werden würde, war Gerald Asamoah bewusst. Dass sich die Mannschaft, deren Manager der ehemalige Schalker Publikumsliebling ist, so schwer tun würde, hätte er allerdings nicht gedacht. Die Schalker, die in der vergangenen Saison aus der Regionalliga abgestiegen und mit einer hochkarätig besetzten Mannschaft als großer Aufstiegsfavorit gestartet sind, stehen nur auf Tabellenplatz zehn. Im Interview spricht Gerald Asamoah über die sportliche Schieflage, Trainer Onur Cinel und das neue Ziel.

Herr Asamoah, wer Ihnen auf Instagram folgt, der weiß, dass Sie im Moment selbst viel Sport treiben. Warum schnürt der Manager nicht noch mal selbst die Schuhe? Klar mache ich viel Sport und kicke ab und zu auch noch bei der Schalker Traditionsmannschaft. Aber selbst spielen, will ich nicht mehr. Ich vertraue den Jungs, die wir haben.

Wie sehr juckt es denn im Fuß, wenn Sie, wie zuletzt gegen Hamm, mit ansehen müssen, wie Ihre Stürmer beste Torchancen auslassen? Wenn sie es nicht schaffen, den Ball aus wenigen Metern über die Linie zu drücken, dann juckt es schon. Unsere Spieler müssen sich einfach mal belohnen, damit die Blockade in ihren Köpfen gelöst wird. Fußball ist eben Kopfsache. Manchmal funktioniert im Training alles – und im Spiel dann nicht mehr.

Schalke ist Zehnter. Eine Bankrott-Erklärung für eine Mannschaft, die unter Profi-Bedingungen arbeiten kann? Das würde ich so nicht sagen. Natürlich sind wir mit anderen Erwartungen in die Saison gegangen und hatten nach der guten Vorbereitung im Winter große Hoffnungen. Wir alle sind sehr enttäuscht. Aber jeder Verein in der Liga ist heiß auf Schalke. Wenn ich Trainer eines anderen Klubs wäre, wüsste ich, wie ich meine Mannschaft motivieren würde. Wir müssen kapieren, dass wir allein mit schönem Fußball nicht erfolgreich sein können. Es geht darum, den Kampf, den der Gegner uns anbietet, anzunehmen.

Vermissen Sie den Kampf bei Ihren Spielern? Sie kämpfen schon. Du musst aber, etwas überspitzt gesagt, auch mal dreckig sein. Damit tun sich unsere jungen Spieler noch schwer. Wir sind in vielen Situationen zu lieb. Fußballerisch überlegen dürfte uns keine Mannschaft sein. Aber uns fehlt manchmal die Cleverness. Ich bin ehrlich: Ich habe mir das etwas einfacher vorgestellt.

Trainer Onur Cinel hat nach der 0:1-Niederlage gegen die Hammer SpVg mit dem Fußballgott gehadert. Wenn ein Spieler den Ball aus fünf Metern über das leere Tor schießt, dann kann der Fußballgott auch nicht helfen. Da fehlt dann eben die letzte Konsequenz, das Ding unbedingt reinzumachen.

Sind Sie von seiner Arbeit Ihres Trainers noch überzeugt? Ja, ich bin fest davon überzeugt, dass Onur der richtige Trainer für uns ist. Wenn ich sehe, wie er für seinen Job lebt, wie er leidet, dann tut es mir leid, dass er dafür nicht belohnt wird. Die Mannschaft ist immer top auf die Spiele vorbereitet. Am Ende sind es die Jungs, die auf dem Platz stehen und die Tore schießen müssen.

Ist der Druck für Ihre Mannschaft zu groß? Viele Spieler sind zwar sehr talentiert, aber eben noch sehr jung. Im Seniorenbereich wird ein anderer Fußball als in der Jugend gespielt. Es gibt Spieler, die brauchen ihre Zeit. Zeit, die wir in dieser Saison leider nicht haben, weil wir aus der Regionalliga abgestiegen sind. Die Schalker U23 gehört nun mal in die 4. Liga. Deshalb hatten wir Druck, den wir jetzt etwas rausnehmen werden. Wenn ein junger Spieler allerdings für uns spielt, dann hat er Ambitionen, Profi zu werden – und dann muss er lernen mit Druck klarzukommen.

Vor der Saison haben Sie zehn neue Spieler verpflichtet und gesagt, dass Sie bei allen das Gefühl haben, dass Sie darauf brennen, für Schalke zu spielen. Hat Sie Ihr Gefühl, zumindest bei einigen, getäuscht? Nein. Sie müssten mal sehen, wie niedergeschlagen unsere Jungs nach den Spielen, die nicht so gelaufen sind, in der Kabine sitzen. Sie sind fix und fertig. Wenn ich bemerken würde, dass unsere sportliche Situation den Jungs nichts ausmachen würde, dann hätten sie ein Problem. Aber das ist definitiv nicht der Fall.

Sie haben Muhamed Alawie, den Torschützenkönig der Regionalliga Süd geholt, mit Arnold Budimbu einen Spieler, den Rot-Weiß Oberhausen liebend gerne gehalten hätte. Warum hinken diese Spieler den Erwartungen eine Klasse tiefer so weit hinterher? Bei einem Spieler wie Mo Alawie, der in Trier so viele Tore geschossen hat, gehe ich davon aus, dass es auch auf Schalke passt. Aber der Druck ist enorm, alle reden von Alawie. Dabei ist er nicht der Schuldige, dass es nicht gut läuft. Jeder weiß auch, welche Qualitäten Arnold Budimbu hat. Wenn er diese abrufen würde, dann wäre er wahrscheinlich nicht mehr bei uns. Wir kommen immer wieder darauf, dass unsere Mannschaft eine Blockade hat, die nur durch Erfolge gelöst werden kann. Das habe ich als Spieler übrigens auch selbst schon erlebt.

Worum geht es in den restlichen Spielen noch? Es geht jetzt darum, zu zeigen, dass wir anders spielen können. Physischer. Der Liga angepasst. Und es geht natürlich darum, Spiele zu gewinnen. Am Sonntag gegen Rheine wollen wir damit beginnen. Dann schauen wir von Spiel zu Spiel.

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17 FC Schalke 04 II 15 3 2 10 16:31 -15 11
18 Türkspor Dortmund 15 1 3 11 17:50 -33 6
Pl. Mannschaft Sp g u v Tore Diff Pkt.
15 Fortuna Düsseldorf II 7 2 1 4 10:9 1 7
16 SC Wiedenbrück 8 2 1 5 10:16 -6 7
17 FC Schalke 04 II 8 1 2 5 8:17 -9 5
18 Türkspor Dortmund 7 0 1 6 7:24 -17 1
Pl. Mannschaft Sp g u v Tore Diff Pkt.
12 Eintracht Hohkeppel 8 2 1 5 7:12 -5 7
13 Wuppertaler SV 7 1 3 3 6:11 -5 6
14 FC Schalke 04 II 7 2 0 5 8:14 -6 6
15 1. FC Düren 7 1 2 4 6:12 -6 5
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Sturm

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